1909 ließ sich die Ayrhofer Wehr eine erste Fahne weihen. Diese Fahne geriet bis zur Jahreshauptversammlung im Jahre 2008 in Vergessenheit, galt als verschollen. Damals erinnerte Karl Kraus sen. an die historische Fahne und fragte nach ihrem Verbleib. Vorstand Siegfried Bielmeier und die Wehrkameraden nahmen unverzüglich Recherchen auf. Schließlich wurde die alte Fahne in einer Schachtel unter alten Erinnerungsbändern auf dem Dachboden des Gerätehauses gefunden.
Die alte Fahne hatte 1960 ausgedient. Denn in diesem Jahr ließ sich die Ayrhofer Wehr unter Vorstand Alois Altmann (Haiderhof) und Kommandant Anton Haftner (Schwarzgrub) eine neue Vereinsfahne weihen, für die Annie Wittenzellner vom Göttlhof die Patenschaft übernahm. Festjungfrau war Katharina Kraus. Seither „moderte" die alte Fahne auf dem Dachboden vor sich hin.
Zum 100-jährigen Gründungsfest im Jahre 1995 ließ sich die Wehr die neue Fahne erneuern und wieder segnen mit Festbraut Elisabeth Tremml vom Ayrhof.
Die etwa fünfzig Jahre des Vergessens gingen nicht spurlos an der historischen Fahne vorüber. Ihr Zustand war nach der Wiederauffindung sehr marode. Schimmel und Mäuseverbiss hatten dem Deckstoff stark zugesetzt. Die Stickereien befanden sich jedoch in gutem Zustand. Damit stellte sich für die Wehrleute das Problem: Wollte man die wunderschöne historische Fahne nicht weiter dem Verfall preisgeben, waren dringende Restaurierungsmaßnahmen vonnöten. Ein erstes Sanierungsangebot durch die Fahnenstickerei Kössinger scheiterte in der Vorstandschaft an den hohen Kosten. Doch bei der Versammlung 2009 kam die Restaurierung erneut zur Sprache. Wieder wurde ein Angebot eingeholt, diesmal beim Kloster Aiterhofen. Von Vorstand Bielmeier kam der Vorschlag, ein Spendengesuch an die Mitglieder und Gönner des Vereins zu stellen.
Das Spendengesuch erging an alle Vereinsmitglieder. Der Restaurierungsauftrag erging schließlich an das Kloster Aiterhofen, da die Stickerei dort große Erfahrung im Wiederherstellen historischer Fahnen besitzt, zudem das kostengünstigere Angebot erstellte. Von April bis Ende Juni 2010 wurde die Fahne von den Ordensschwestern in 360 Arbeitsstunden wieder hergestellt. Dabei wurden alle originalen Applikationen und gestickten Motive erhalten und auf den neuen Grundstoff übertragen. Die Ornamentikstickereien mussten aufgrund des sehr schlechten Zustandes nach altem Vorbild erneuert werden. Die Gesamtkosten der Restaurierung beliefen sich auf 3.600 Euro.
Der Spendenaufruf der Vorstandschaft wurde äußerst gut angenommen, am Ende waren 3.100 Euro an Spendengeldern eingegangen. Die Restkosten entfielen auf die Vereinskasse.
Der damalige 2. Kommandant, Michael Wittenzellner vom Göttlhof, erklärte sich für die Anfertigung des benötigten Schrankes bereit, sodass die Fahne einen standesgemäßen Platz im Eingangsbereich des Gerätehauses fand.
Für den Verein stellt die Fahne einen hohen ideellen Wert dar. Sie bewahrt die Erinnerung an die Grundgedanken der Gründungsväter.